Donnerstag, 4. Oktober 2012

Anti-Mohammed Film



 Anti-Mohammed Film


Vor kurzem war ein Anti-Mohammed Film im Internet zu sehen, der die gesamte Welt in Aufruhr versetzte. Die Muslime waren schockiert und empört über den „Schmähfilm“; sie konnten es nicht fassen, dass ihr Prophet unter anderem als Weiberheld dargestellt wurde. In verschiedenen Ländern des Nahen Ostens gingen die Menschen auf die Straße und protestierten mit Gewalthandlungen gegen den Mohammed-Film. Die Krawalle und blutigen Auseinandersetzungen fanden „nur“ wegen eines Films statt, der eher eine Kritik am Islam darstellen sollte. Sicherlich war es eine Provokation, aber das Mohammed-Video rechtfertigt die brutalen Ausschreitungen der Muslime nicht. Im Grunde ist es überhaupt nicht verständlich, weshalb in zornigen Gewaltakten literweise Blut fließen muss, weil irgendjemand einen Film ins Internet gestellt hat.
Zum Vergleich könnte man zum Beispiel die vielen Anti-Jesus Filme  (der schwule Jesus) nehmen, die ebenfalls bis heute im Internet zu finden sind. Aber niemand fühlt sich aufgrund dieser Videos beleidigt oder persönlich angegriffen. Keine Massen strömen auf die Straßen und protestieren lautstark gegen die zahlreichen Schmähfilme. Im Gegenteil: Für viele Menschen sind die Anti-Jesus Filme eher lustig oder einfach nur lächerlich. Daher sehen sie Proteste als Zeitvergeudung an. Aber warum fühlt sich die islamische Welt derart beleidigt, dass es in blutiger Gewalt eskalieren muss?

Im  Grunde ist es ganz einfach: Kritik ist im Islam nicht erlaubt. Für den Islam bedeutet Kritik an dem Propheten Mohammed nur Häresie und wird mit dem Tode bestraft. Es ist verboten an den Grundpfeilen des Islams zu rütteln und Fragen zu stellen. Nicht denken, sondern befolgen! Nicht widersetzen, sondern unterordnen! Das Wort „Islam“ bedeutet „Unterwerfung“, also müsste es klar sein, warum Fragen und Kritiken verboten sind.

Ich selbst habe Jahrelang die orientalische- u. islamische Kultur studiert und den Koran gelesen. Diese geheimnisumwobene Welt aus Tausend- u. einer Nacht hatte mich fasziniert. Ihre Bräuche und Sitten waren für mich so packend, das ich sie studieren wollte. Die eigentliche orientalische Kultur ist unter dem ganzen Staub der Jahrhunderte begraben worden und es wirklich schwierig, nach ihnen zu forschen und sie zu verstehen. Außerdem sind sie einfach in Vergessenheit geraten, weil der Islam sich so schnell und erfolgreich im 5. Jahrhundert verbreitet hatte. Für die Mohammedaner gab es ein Ziel: Ihren Glauben zu verbreiten und alle Länder unter ihre Herrschaft zu bringen! Denn der Islam selbst verlangt seine Ausbreitung, also war eine Bekehrung durch pure Gewalt vorgesehen. Das Beste bei der Plünderung der eroberten Länder war, dass sich die Muslime nach Herzenswunsch Sklaven nehmen konnten. Die Menschen in den eingenommenen Gebieten waren automatisch den Mohammedanern untergeordnet, weil sie einen anderen Glauben hatten. Daher konnte sich ein Muslim aus diesen Massen einige Personen heraussuchen, als wären sie Vieh. Ab da an wurden diese Menschen als Eigentum betrachtet. Hinzu kommt, dass die Heilige Schrift, also der Koran, diesen menschenunwürdigen Akt befürwortet und es sogar des Muslims gutes Recht ansieht. Viele Mohammedaner, darunter auch Gelehrte und Historiker, verteidigen dies mit den Worten „Sklavenhaltung war zu jener Zeit gang und gebe“. Es mag sein, dass Sklavenhaltung zum Alltag gehörte, aber der grundlegende Unterschied ist, dass die Sklaverei des Islams von Seiten der Religion (also von Allah) befürwortet wird. Auch verteidigen sich die Muslime damit, dass ihre Sklaven gewisse Rechte besaßen und manchmal sogar besser dran waren als ihre Herren selbst. Das ist eine interessante Ansicht, aber egal wie gut oder wie schlecht diese Menschen behandelt wurden, sie waren Sklaven und somit Eigentum eines anderen Menschen! Und wenn man auch noch die Vorrechte an weiblichen Sklaven untersucht, so fühle ich mich als Frau beleidigt und gedemütigt! Denn der Muslim durfte sich so viele Sklavinnen nehmen, also sie in sein Bett legen, wie er wollte. Sobald eine Frau die Sklavin eines Muslims war, gehörte sie ihm und es bedurfte keiner Vermählung, um mit ihr intim zu werden. Die Kinder aus diesen Verbindungen waren legitim, immerhin wurden sie ja vom Eigentum des Vaters geboren. Allerdings durfte sich eine Muslimin keine männlichen Sklaven zu sich ins Bett nehmen, nur ihren angetrauten Gatten, ansonsten hätte sie rasch ihr Leben verwirkt. Ich möchte auch überhaupt nicht auf die Vielehe im Islam kommen, sonst weiche ich noch weiter vom eigentlichen Thema ab. Kurzum könnte man, nach den Fakten und empirischen Beweisen folgendes Behaupten: Der Islam ist eine Religion für Männer!
In der islamischen Welt ist Kritik am Glauben gleichbedeutend mit Auflehnung gegen die Gebote, Irrglaube und Ketzerei. Ist denn heute, im Zeitalter von Iphone und Ultrabooks, diese Denkweise nicht veraltete und diese unmenschliche Ansicht nicht Vergangenheit? Die Antwort erleben wir tagtäglich mit Protesten, Gewaltausbrüchen, Schießereien und fluchenden Massen. In den Nachrichten sehen wir mit Entsetzen zu, wie Menschen nur aufgrund eines lächerlichen Videos zu den Waffen greifen oder einfach ihre Menschlichkeit verlieren. Niemals darf man sich der Illusion hingeben, dass es irgendwann friedlichere und gerechte Gesellschaften geben wird. Man sollte sich folgende Fragen stellen: Warum ungerecht sein? Wozu töten? Wieso Leid verursachen? So lange keine sprichwörtlich befriedigende Antwort gefunden wird, kann es keinen dauerhaften Frieden geben.

Aber wenn schon vornherein das Denken selbst verboten ist, wie soll dann eine Individualität des Menschen möglich sein? Nur gehorchen, nur befolgen, nur an das Glauben und praktizieren, was gesagt wird und nicht einmal verstehen können, was man auswendig lernt und liest. In den Ländern, wo die arabische Sprache nicht Landessprache ist, können die Menschen folglich den Koran nicht verstehen. Es gibt Koranschulen, wo strenge Mollas den Kindern die arabischen Buchstaben lehren und zeigen wie sie den Koran zu lesen haben und mehr nicht. In diesen Schulen wird keine Sprache gelehrt, sondern nur wie man diese Sprache in Buchstaben zu lesen hat. Die Bedeutung hinter den Wörtern bleibt dem Leser verborgen, er rezitiert nur die Laute, aber er begreift nicht was diese Sätze vermitteln! Es heißt, den Koran könne man nicht in verschiedene Sprachen übersetzen. Denn die eigentliche wahre Bedeutung der Heiligen Schrift könne nur die arabische Sprache wiedergeben. Eine Übersetzung wäre nur eine Angleichung, eine verschwommene Kopie des Originals. Daher ist es wichtig, den Koran in Arabisch zu rezitieren. Wenn Wissen Macht bedeutet, was bedeutet dann Unwissenheit? Vielleicht könnte man das in einem folgenden Bild erklären: Eine Schafherde grast auf einer Weide und wird vom Schäfer und seinem Wachhund beobachtet. Hätte das Schaf das Wissen und die Fähigkeit zum logischen Denken, so würde es sich bestimmt befreien wollen. Nun möchte ich auf folgende Behauptung kommen: Der Mensch wird frei geboren! Oder: Die Würde des Menschen ist unantastbar! Wirklich? Und schaut es in der islamischen Welt aus? Sind die Menschen tatsächlich frei? Wie viel Würde wird ihnen anerkannt? Oder andersherum: Wieviel Würde bleibt einer Muslimin, nachdem sie meistens Zwangsverheiratet und unter weiten dichten Gewändern verhüllt wurde, ohne Aussicht nach eigener, persönlicher Entfaltung? Wenn Menschen sich nicht weiterentwickeln, sich nicht Wissen aneignen dürfen und sich den Regeln und Geboten unterordnen müssen, wie viel Freiheit bleibt ihnen dann?

Schauen wir uns Iran an oder die anderen Staaten, wo die Scharia, also das islamische Recht vom Staatsapparat ausgeübt wird. Wie Leben die Menschen in diesen Ländern? Es steht niemandem zu, Personen nach ihrer Kultur, Ethnie oder Glauben zu verurteilen. Aber ein Mensch, der gewisse Dinge hinterfragt, sollte sich doch frei fühlen, die Wahrheit zu suchen und diese auch zu leben?! Genau hier ist der Haken an der ganzen Thematik: Was ist die Wahrheit? Wer bestimmt Richtig und Falsch? Und weiter zu den brennenden Fragen: Wieso befürwortet der Islam die Sklavenhaltung? Warum gibt es im Islam die Vielehe? Weshalb hat die Zeugenschaft einer Frau im Islam erst dann Gültigkeit, wenn zwei Männer die Aussage bestätigen? Warum darf man keine Kritik an Mohammed äußern? Wieso ist die Individualität des Menschen im Islam verboten? Warum darf man die Gebote des Islams nicht hinterfragen? Die Liste der Fragen würde überhaupt nicht mehr aufhören. Nachdem man sich den Islam näher betrachtet hat, sollte die Antwort auf folgende Frage sich erübrigen: Warum fühlen sich die Muslims aufgrund eines zugegeben lächerlichen Videos so beleidigt und persönlich angegriffen? 


Quellen (Auswahl)


Ahmed A. Reidegeld: Handbuch Islam: Glaubens- u. Rechtslehre der Muslime, Nikosia 2005

Albrecht Noth:  Früher Islam, München 1991
                         Der Dschihad: sich mühen für Gott, Frankfurt a. Main 1993

Dietmar Pieper (Hrsg) u. Rainer Traub (Hrsg.): Der Islam: 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur, München 2011

Heinz Halm: Der Islam: Geschichte und Gegenwart, München 2011

Ibn Ishaq: Das Leben des Propheten, Nikosia 2004

Irene Schneider: Der Islam und die Frauen, München 2011

Der Heilige Koran von Hazrat M. M. Ahmad und Hadhrat M. M. Ahmad, ersch. 1985


Tilman Nagel: Islam, Die Heilsbotschaft des Korans und ihre Konsequenzen, Westhofen 2001